Stadtrundgang durch Vejle
VisitVejle hat einen Stadtrundgang durch Vejle ausgearbeitet. Erkunden Sie die Altstadt bei einem 3,5 km langen Rundgang auf eigene Faust. Viel Vergnügen!
Faltblatt Stadtrundgang mit Karte (auf Englisch)
VisitVejle heißt Sie willkommen zu einem Rundgang durch die Altstadt.
Startpunkt ist das Fremdenverkehrsbüro VisitVejle (1), das 1999 in neue Räumlichkeiten in das renovierte Gebäude mit Fassade zum Banegårdspladsen zog. Gegenüber befindet sich das Verkehrszentrum von Vejle (2) mit Bahnhof, Busbahnhof und Bahnhofsplatz. Auf dem Banegårdspladsen (Bahnhofsplatz) erhebt sich Bjørn Nørgaards 8,5 m hohes Granitmonument mit biblischen Reliefmotiven.
Gehen Sie an VisitVejle vorbei in südliche Richtung, dann rechts um die Ecke und überqueren Sie die Straße Dæmningen. Rechter Hand liegt das Økolariet (3), ein einmaliges Wissens- und Erlebniszentrum über Natur, Umwelt, Klima und Energie. Weiter geht es nach links die Straße Dæmningen entlang und über die Brücke auf die linke Uferseite des Wasserlaufs Sønderå, vorbei am Kinokomplex Lido Biograferne (4) und weiter bis zum Platz Søndertorv und dem Einkaufszentrum Bryggen (5). Der Søndertorv (6) und die Brücke Sønderbro wurden mit neuem Granitpflaster renoviert, und auf beiden Seiten führen Treppen zum Wasserlauf hinunter. Die Sønderbro stammt aus dem Jahre 1804 und präsentiert sich heute wieder in ihrer ursprünglichen Gestalt, mit Inschrift und königlicher Krone an der Brückenfassade, so wie einst bei ihrer Errichtung.
Vom Søndertorv und von der Sønderbro hat man Blick auf die Windmühle von Vejle, die 1890 auf dem alten Galgenhügel gebaut wurde. Vor allem bei Dunkelheit bietet die erleuchtete Mühle einen wunderschönen Anblick. Bis 1960 diente sie als Getreidemühle, und das Inventar ist heute noch intakt. In der Mühle ist auch die Ausstellung des Kulturhistorischen Museums über die Mühlen der Region Vejle untergebracht.
Gehen Sie die Fußgängerzone hinauf und dann links durch die Præstegyde in die Fjellegade. Durch ein Tor auf der rechten Seite kommen Sie zum Den Smidtske Gård (8). 1799 ließ der Kaufmann A.I. Smidt den alten Kaufmannshof vom Baumeister Anders Christensen Kruuse und dem Architekten und Bildhauer Jens Hjernøe errichten. Das Vorderhaus an der Søndergade bildet den ältesten Teil des Hofs – beachten Sie die Namen des Bauherren und seiner Frau sowie die Jahreszahl über dem Torbalken. Es diente sowohl als Wohnhaus mit Küche, Brauküche und Mangelstube (Vorderhaus und Nordflügel) als auch als Getreidehaus, Lagerhaus, Wagentor und Stall für die Pferde der Kunden.
Vom Kaufmannshof geht es weiter nach links durch die Fußgängerzone zum Rathausplatz, Rådhustorvet (9). An der Ecke Kirkegade/Fußgängerzone steht der ehemalige Residenzhof, auf dem sich König Christian II. gelegentlich aufhielt, bis er in den 1520er Jahren aus Dänemark flüchten musste. Wenn Sie sich umdrehen, sehen Sie das alte Rathaus aus dem Jahre 1878 – es ist das vierte Rathaus von Vejle. Das erste stand am Gammel Torv, dem Platz neben der Skt. Nikolaj Kirche (26). Mehr über die Rathäuser der Stadt erfahren Sie etwas später.
Gehen Sie nun links am Rathaus vorbei die Straße Blegbanken entlang. Linker Hand sehen Sie die Skt. Norberts Kirche (10), eine 1924 neben dem Skt. Maria Hospital (dem Krankenhaus der Weißen Schwestern), dem heutigen Skt. Maria Hospiz (11), erbaute katholische Kirche. Neben der Kirche liegt die katholische Skt. Norberts Schule.
Weiter geht es nach rechts die Vedelsgade entlang. Rechter Hand liegt die Klostergade, die nach dem alten Kloster benannt ist, von dem nach der Reformation nur der Ostflügel übriggeblieben war. Als das älteste Rathaus der Stadt am Gammel Torv 1530 abbrannte, wurde dieses Klostergebäude das zweite Rathaus von Vejle. Das dritte Rathaus wurde 1780 am gleichen Standort erbaut und 1878 vom heutigen „alten Rathaus“ abgelöst. Im Rathausgebäude befanden sich auch das ehemalige Gefängnis, Den Gamle Arrest (13), und die alte Polizeiwache, die heute ein Café und ein Aktivitätszentrum sind. Bei der Kommunalreform 1970 baute man ein komplett neues Verwaltungsgebäude, das Sie später kennen lernen werden. Etwas weiter die Vedelsgade entlang liegt links die Kommunalbehörde für Natur und Umwelt (12), die in der ehemaligen Landratsresidenz (1899-1900 erbaut) untergebracht ist.
Folgen Sie der Vedelsgade weiter und biegen Sie rechts in die Orla Lehmannsgade ein. Hier finden Sie das BB-Hotel Vejle (14), das älteste und kleinste Hotel der Stadt. Es gehörte früher dem bekannten Vejlenser Spielmann Frederik Iversen, der sich auch mit dem Stück „Trædballehus Polka“ einen Namen gemacht hat. Folgen Sie der Straße weiter bis zur Fußgängerzone, wo Pontus Kjerrmans dreiteilige Skulptur (15) – Midgårdsbrønden, Englekatten og Bænken (Midgaard-Brunnen, Engelskatze und Bank) – das Stadtbild prägt. Orla Lehmann war von 1848-61 Landrat in Vejle.
Gehen Sie die Orla Lehmannsgade wieder zurück bis zur Skulptur Havfruen (Die Meerjungfrau) (16), einem vorübergehenden Wahrzeichen der Straße. 1996 war die Skulptur das Aushängeschild des Kulturstadt-Projekts in Vejle.
Vorbei an der Skulptur geht es weiter die Orla Lehmannsgade entlang bis zum Vejle Kunstmuseum (17), das 2008 mit einem von Kim Utzon entworfenen Anbau erweitert wurde. Folgen Sie dem Pfad zwischen Museum und Scandic Hotel zum Stadtpark mit seinen vielen Brunnen und schönen Anlagen. Das fünfte Rathaus der Stadt sehen Sie auf der linken Seite.
Zurück geht es durch das Portal am Vejle Musiktheater (18), das 1992 eingeweiht wurde sich im kulturellen Leben der Stadt profiliert hat. Vor dem Theater befindet sich der wohl einzige Kreisverkehr (19) Dänemarks, den die Fußgänger in der Mitte durchqueren müssen. Der Springbrunnen, der den Kreisverkehr schmückt, ist aus Stahl und Granit. Abends werden die zahlreichen, unterschiedlich hohen Fontänen beleuchtet. Rund um den Platz stehen drei hohe Lichtmasten, die den gesamten Platz erhellen und damit das erleuchtete Musiktheater und den Stadtpark mit der gerade renovierten Straße Flegborg und der Fußgängerzone verbinden.
An der gegenüberliegenden Ecke steht die markante Villa (20), die der Industrielle C. M. Hess 1906 für sich bauen ließ. Sie ist das einzige Gebäude, das von der ursprünglichen C. M. Hess Eisengießerei noch übrig ist, die von 1898 bis zu ihrer endgültigen Schließung 1975 auf dem Gelände des heutigen Stadtparks und des Verwaltungsgebäudes der Vejle Kommune lag. Die C.M. Hess Eisengießerei war viele Jahre lang eines der größten und wichtigsten Unternehmen der Stadt. Es stellte Kochherde und Kachelöfen höchster Qualität her. Damals hieß es, dass die Männer von Vejle bei Hess und die Frauen in der Baumwollindustrie beschäftigt waren. So einfach war das natürlich nicht, aber es sagt doch so Einiges über die Bedeutung des Unternehmens für die Entwicklung der Stadt aus.
Überqueren Sie den Kreisverkehr und gehen Sie die Straße Flegborg entlang bis zur Fußgängerzone, die zu den längsten und gemütlichsten in Dänemark gehört und mit chinesischen Granitfliesen gepflastert ist. Während der Renovierung der Fußgängerzone 1999-2001 fand man in etwa einem Meter Tiefe eine ca. 700 Jahre alte kopfsteingepflasterte Straße. Die Pflastersteine aus dem Mittelalter sind an ihrem ursprünglichen Standort erhalten und sind durch drei von kleinen Projektoren beleuchteten Glasvitrinen erkennbar (der Standort befindet sich nicht auf diesem Routenverlauf, sondern etwas weiter oberhalb rechts). Die Fußgängerzone umfasst die Straßen Søndergade, Torvegade und Nørregade, in deren Belag 13 ganz spezielle Pflastersteine eingelassen sind, die mit Textkopien der Runensteinen von Jelling versehen sind. Die wellenförmigen Linien im Pflaster (wenige Meter rechts zwischen Torvegade und Nørregade) zeigen den Verlauf des Flusses Midtåen während des Mittelalters. Auf der einen Seite der Linie endete die Torvegade und auf der anderen Seite begann die Nørregade. Und hier beginnen und enden die beiden Straßen auch heute noch.
An der Kreuzung (21) wurde ein umgekehrter Sternenhimmel geschaffen. Insgesamt 143 kleine faseroptische Beleuchtungskörper sind in das Pflaster eingelassen, die ihre Farbe wechseln. Mit dem Schalter an der Hausmauer links kann jeder die Beleuchtung anschalten.
Weiter geht unser Rundgang nach links die Nørregade entlang bis zu einer gewölbten Fußgängerbrücke, dem neuen Übergang zwischen Nørregade und Nørretorv über den freigelegten Wasserlauf Mølleå.
Auf dem Platz Nørretorv (22) stehen interessante Skulpturen des Bildhauers Morten Stræde, u. a. eine große Wasserskulptur. Darüber hinaus prägt der 16 m hohe und schiefe Lichtmast den Platz. Der Nørretorv wurde 2005 eingeweiht und schafft eine Verbindung zwischen dem alten Teil der Fußgängerzone und dem neuen Teil in der Vestergade.
Gehen Sie nach rechts und folgen Sie dem Verlauf des freigelegten Mølleå (23) die Straße Dæmningen entlang. Über dem Wasserlauf hat man acht schlichte Fußgänger- und Autobrücken aus Eisen errichtet. Die Brückengeländer wurden von acht verschiedenen Künstlern entworfen, die in Zusammenarbeit mit dem Kunstprofessor Morten Stræde speziell ausgewählt wurden. Sie stammen aus New York, Israel, der Schweiz, England, Neuseeland und Dänemark.
Auf halbem Weg der Straße Dæmningen erreichen Sie den Platz Volmers Plads mit dem Parkhaus Tróndur (24). Der Treppenturm des färöischen Künstlers Tróndur Patursson ist wie ein einziges großes Glasgemälde gestaltet und steht der Stadt zugewandt vor dem Gebäude.
Der ehemalige Parkplatz auf dem Volmers Plads wurde in einen Aufenthalts- und Aktivitätsplatz umgestaltet und 2008 eingeweiht. Hier befinden sich zwei große Kuppeln mit Sitzmöglichkeiten, eine Schaukel sowie zwei neu entwickelte IT-Spielplätze. Machen Sie ggf. einen Abstecher rund um den Platz und besichtigen Sie den Tróndur-Turm.
Weiter geht es Dæmningen entlang bis zur Vissingsgade. An der Ecke steht die Methodistenkirche, Skt. Pouls Kirche, mit ihrer charakteristischen Kuppel (25). Folgen Sie der Vissingsgade bis zu einer Passage zur Grønnegade linker Hand.
Gehen Sie weiter nach links die Grønnegade entlang bis zur Skt. Nikolaj Kirche (26), die um 1250 erbaut wurde. In der Nordmauer sieht man 23 unsymmetrisch angeordnete Löcher. Jedes Loch beinhaltet einen eingemauerten Schädel, der so angebracht ist, dass man durch den Hals in den Schädel hineinschaut. Nasen- und Augenhöhlen zeigen nach unten in die Mauer. Es ist nicht bekannt, warum diese Schädel sich hier befinden und warum es gerade 23 sind. Der Sage nach handelt es sich um die Schädel von 23 polnischen Räubern, die im 17. Jh. im sog. Polenwald gefangen genommen und hingerichtet wurden. Das Einmauern der Schädel sollte abschrecken und warnen.
Weiter geht es um die Kirche herum, wo Sie auf eine weitere Sehenswürdigkeit von Vejle treffen – Torvehallerne (27), in den sich heute ein tropischer Palmengarten, Restaurants, ein Café, ein Pub und ein Hotel befinden.
Gehen Sie zurück zur Kirkegade und nach rechts. Hier bietet sich ein kurzer Blick zum Fjord und zur Vejlefjord-Brücke, die 1980 eingeweiht wurde.
Überqueren Sie Dæmningen und gehen Sie nach rechts zum Banegårdspladsen und zum Ausgangspunkt zurück. Hier haben Sie die Möglichkeiten, bei VisitVejle hereinzuschauen und weitere Informationen zu erhalten.
Wir hoffen, der Rundgang durch die Altstadt von Vejle hat Ihnen gefallen, und wir wünschen Ihnen weiterhin einen angenehmen Aufenthalt in unserer Stadt.
Auf Wiedersehen in Vejle!